Grillwissen: Wie entsteht Holzkohle
Obwohl Gasgrills inzwischen auch in Deutschland eine große Fangemeinde haben, ist Holzkohle für viele Grill-Fans nach wie vor das Brennmaterial Nummer 1. Wie entsteht heute aber Holzkohle? Schließlich müssten, um den Bedarf der Hobby- und Profi-Griller zu decken, unzählige Meiler rund um die Uhr betrieben werden.
Wie nicht anders zu erwarten, wird handelsüblich Holzkohle heute industriell hergestellt. Meiler müssen dafür schon lange nicht mehr rauchen. Eines ist aber geblieben – der extrem große Holzbedarf. Bewährt hat sich vor allem Buchenholz, welches sich aufgrund seiner Struktur besonders für die Herstellung von Holzkohle für´s Grillen eignet.
Holzkohle: Herstellung im Retortenverfahren
Holzkohle entsteht im industriellen Rahmen im Retortenverfahren. Dessen Kern ist eine Inkohlung unter Sauerstoffabschluss. Dazu muss das Holz solange getrocknet werden, bis es nur noch einen Wassergehalt von 15 bis 20 Prozent hat. Bevor ein Stück Buche diesen Trocknungsgrad unter natürlichen Bedingungen erreicht hat, können ein bis zwei Jahre vergehen.
Anschließend wird der Holzschnitt zerkleinert und in der Retorte auf unter Luftabschluss erhitzt. Die Prozesstemperatur liegt – je nach Verfahren (Reichert oder Lambiotte –Verfahren) zwischen 450°C und 550°C. Auf diese Weise entweichen dem Holz flüchtige und qualitätsmindernde Bestandteile, wie Teer und Holzessig. Was am Ende des Retortenverfahrens übrig bleibt, ist eine hochwertige Holzkohle mit hohen Kohlenstoffgehalten.
Was passiert mit den Nebenprodukten der Holzkohleproduktion? In der Meilerherstellung ist deren Separierung und Weiterverarbeitung schwierig. Im Zuge der Industrialisierung des Prozesses ist es aber möglich, Nebenprodukte aufzufangen und zu verarbeiten. Auf diese Weise entsteht ein geschlossener Kreislauf, der die einzelnen Komponenten des Holzes zu einem hohen Prozentsatz nutzt.
Holzkohle – Siebung und Brikettherstellung
Theoretisch ließe sich die Holzkohle nach Abschluss der Verkohlung verpacken und in den Handel bringen. Allerdings wäre das Korngrößenspektrum sehr breit. Qualitätsholzkohle zeichnet sich aber durch ein enges Korngrößenspektrum aus, weshalb die Siebung der Holzkohle zur Produktion gehört.
Speziell feine Holzkohlestücke werden in weiteren Arbeitsschritten mit Bindemitteln versetzt und zu Grillbriketts verpresst. Auf diese Weise entsteht ein breites Spektrum unterschiedlicher Holzkohlen – ohne die Nachteile des Meilerverfahrens in Kauf nehmen zu müssen.
Unser Tipp: Nutzt für Euren Grill hochwertige Holzkohlen mit einem niedrigen Staubanteil und homogenem Korngrößenspektrum. Auf diese Weise kann die Luft zwischen den Holzkohlestücken zirkulieren und eine gleichmäßige Glut erzeugen.
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